Geschäftsjahr 2024 der Geis Gruppe
Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten, steigender Kosten und einem zunehmend intensiven Wettbewerb hat die Geis Gruppe im Geschäftsjahr 2024 Kurs gehalten – und ihre Position
am Markt nicht nur durch Unternehmenszukäufe weiter gefestigt. Mit einem Umsatz von 1,95 Milliarden Euro verzeichnete das Familienunternehmen ein Plus von 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
„Besonders die zweite Jahreshälfte war geprägt von einer schwachen Konjunktur, steigenden Personal- und Transportkosten, immer höheren regulatorischen Anforderungen sowie sinkenden Sendungsmengen“, erklären die geschäftsführenden Gesellschafter Hans-Wolfgang Geis und Jochen Geis. „Trotzdem haben wir uns behauptet – dank des großen Engagements unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Als Familienunternehmen investieren wir weiter konsequent in die Zukunft.“
Wachstum mit Weitblick
Die Geis Gruppe setzt dabei auf drei zentrale Hebel: Effizienzsteigerungen, Künstliche Intelligenz und ein breit angelegtes Personalprogramm zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität. Ziel ist es, erstklassige Logistikdienstleistungen langfristig durch motivierte, gut ausgebildete Teams zu gewährleisten. Rund 9.350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiteten zum Jahresende 2024 in 14 Ländern Europas für das Unternehmen.
Neue Strategie, klare Ausrichtung
Für die gesamte Unternehmensgruppe einschließlich der Tochtergesellschaft Quehenberger Logistics, die seit 2023 mehrheitlich zu Geis gehört, wurde 2024 eine neue Unternehmensstrategie entwickelt und eingeführt. Sie definiert klare Fokusfelder und fördert eine stärkere internationale Verzahnung aller Gesellschaften. Das klare Ziel: eine Spitzenposition in Zentral- und Osteuropa.
Road Services: Wachstum durch Zukäufe
Der Geschäftsbereich Road Services erzielte 2024 einen Umsatz von 1,28 Milliarden Euro – ein Plus von 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Getragen wurde das Wachstum
vor allem durch Mauteffekte und eine gute Entwicklung in Osteuropa. Zudem investierte das Unternehmen durch gezielte Akquisitionen in das weitere Wachstum in diesem Produktbereich. Mit den 2024 unterzeichneten und 2025 wirksam gewordenen Übernahmen der Gras Gruppe und der Göttinger Standorte der Spedition Krüger – seit
1.4.2025 als Geis Krüger Internationale Spedition firmierend - stärkt die Geis Gruppe die eigene Position im IDS-Verbund sowie die Stabilität der Stückgut-Kooperation.
Während Gras bereits fest im IDS-Netzwerk integriert ist, folgt Krüger in Göttingen Anfang 2026.
Logistics Services: Prozesse, die wirken
In der Geis Kontraktlogistik zeigte sich: Kontinuität zahlt sich aus. Die stetigen Verbesserungsprozesse der vergangenen Jahre greifen – und führen zu spürbaren Effizienzsteigerungen.
So erzielte der Bereich Logistics Services 2024 einen Umsatz von 408 Millionen Euro, ein Plus von 2,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt betreibt Geis europaweit rund 1,4 Millionen Quadratmeter Logistikfläche. Zudem wurde weiter in Grundstücke investiert, um für Kunden in Zukunft weitere Projekte realisieren zu können.
Air + Sea: Mit Fokus in die Zukunft
Nach der herausfordernden Post-Corona-Phase mit sinkenden Frachtraten bei Reedereien und Airlines hat sich der Geschäftsbereich Air + Sea Services 2024 stabilisiert
und einen Umsatz von 188 Millionen Euro erzielt - ein Plus von 9,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Stärke dieses Fachbereichs liegt weiterhin in maßgeschneiderten Lösungen
und erfolgreichen Nischenprojekten, mit denen die Geis Gruppe gezielt auf individuelle Kundenbedarfe eingeht. Im laufenden Jahr hat das Unternehmen die Verantwortung
für diesen Geschäftsbereich gruppenweit zentralisiert und in die Hände von Quehenberger-COO Klaus Hrazdira gelegt, der ihn nun mit seiner langjährigen Expertise
strategisch auf die Zukunft ausrichtet.
Quehenberger: Stabil, wachstumsstark und innovativ
Auch die Geis-Gesellschaft Quehenberger Logistics konnte trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen 2024 ein Umsatzplus von 2,4 Prozent erzielen und trug konsolidiert
insgesamt 594 Millionen Euro zu den Umsätzen der Geis Gruppe bei. „Auf unserem gemeinsamen Weg, die Stärken von Geis und Quehenberger zu bündeln, sind wir auch 2024 wieder ein gutes Stück vorangekommen“, sagen Hans-Wolfgang Geis und Jochen Geis. „Wir sind weiter zusammengewachsen und konnten wichtige Cross-Selling- Erfolge verbuchen, so dass der österreichische Heimatmarkt von Quehenberger mittlerweile auch der zweitgrößte Markt der Geis Gruppe ist.“
Vor allem der Bereich Kontraktlogistik wächst in Österreich stark – allein hier verfügt die Gruppe über rund 165.000 Quadratmeter moderne Lagerflächen für
seine Kunden.
Ein weiterer Meilenstein ist die konsequente Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in operative Prozesse. Die klar strukturierte KI-Strategie des Unternehmens fokussiert
auf Einsatzfelder mit echtem Mehrwert für Kunden und Mitarbeitende. Hier arbeitet Quehenberger eng mit Beratungsunternehmen, Start-ups und Universitäten zusammen.
Nachhaltigkeit bleibt Kernfokus
Ob bei Quehenberger oder den anderen Geis-Gesellschaften: In der gesamten Geis Gruppe bleibt Nachhaltigkeit ein zentrales Handlungsfeld – schließlich verfolgt das Unternehmen
das Ziel, bis 2040 klimaneutral zu arbeiten. Ein Meilenstein 2024: das erste Öko-Speditions-Terminal in Ebersdorf bei Coburg, das mit Photovoltaik-Anlage, Gründach
und Holz-Hybrid-Bauweise den Prototyp einer neuen Gebäudegeneration darstellt. Zudem wurde am Standort Bad Neustadt an der Saale in eine Photovoltaikanlage investiert, eine weitere befindet sich am Standort Nürnberg aktuell im Bau.
Beim Thema alternative Kraftstoffe im Straßentransport ist Geis innovativ: Rund sechs Millionen Liter des klimafreundlichen Kraftstoffs HVO100 hat sich die Geis Gruppe gesichert und nutzt ihn an den eigenen Tankstellen. Besonders wegweisend: Geis ist einer der ersten Anbieter am Markt, der über ein testiertes „Book and Claim“-Verfahren die CO₂-Einsparung durch HVO auch für seine Kunden anrechenbar macht – konkret im Scope 3 ihrer Klimabilanz. Damit schafft Geis nicht nur eine reale Emissionsreduktion im eigenen Fuhrpark, sondern ermöglicht auch echten Mehrwert für seine Kunden in Sachen Klimatransparenz und Nachhaltigkeit.
Auch Quehenberger setzt in Sachen Nachhaltigkeit neue Maßstäbe. So wurde die gesamte eigene Lkw-Flotte auf den klimafreundlichen Kraftstoff HVO umgestellt. Besonders
hervorzuheben ist ein gemeinsames Projekt mit einem Drogerie Kunden: Drei vollelektrische Lkw beliefern 100 Filialen in Wien und Umgebung nahezu emissionsfrei –
ein Leuchtturmprojekt für urbane Logistik.
Blick nach vorne
Die Konjunktur bleibt angespannt – doch die Geis Gruppe ist vorbereitet. Technologie, Mitarbeiterzufriedenheit und Nachhaltigkeit bilden auch 2025 das Fundament für weiteres
Wachstum. Die Integration der zugekauften Unternehmen läuft, zudem schließen die beiden geschäftsführenden Gesellschafter auch weitere Akquisitionen nicht aus.
„Wir sind stolz darauf, was wir im vergangenen Jahr erreicht haben – und zuversichtlich, was die Zukunft bringt“, so Hans-Wolfgang und Jochen Geis. „Unser Kurs ist klar,
unsere Strategie steht. Wir sind bereit für die nächsten Schritte.“