The Management of Quehenberger Logistics GmbH | © Quehenberger Logistics GmbH

Quehenberger Logistics steigert Umsatz um 13 Prozent

8 Min. Lesezeit
  • Auf dem Weg zum Kontraktlogistik-Marktführer in Osteuropa
  • Air + Ocean um 30 Prozent im Jahresvergleich gewachsen
  • Strategie 2020: Fokus auf Digitalisierung

 

Der Umsatz von Quehenberger Logistics hat sich 2017 stark entwickelt: Von 488 Millionen Euro Gesamtumsatz 2016, wanderten 90 Millionen Euro in das Joint Venture Q Logistics. Nach 398 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum wurden 2017 entsprechend an 85 Standorten 450 Millionen Euro organisch erwirtschaftet. Das ist eine Steigerung um 13 Prozent.

Wachstumstreiber waren das Geschäftsfeld Direct FTL/LTL, die komplexen Retailservices und Kontraktlogistik sowie Luft- und Seefracht. Am stärksten ist Quehenberger Logistics in Osteuropa gewachsen, wo das Unternehmen in mehreren Ländern bereits zu den Marktführern zählt. 2018 soll das Standortnetz im Osten weiter ausgebaut werden, bis 2020 plant Quehenberger die weitgehend durchgängige Digitalisierung des Unternehmens.

„Wir sind 2017 nicht nur deutlich über Plan, sondern auch über dem Branchendurchschnitt gewachsen. In Osteuropa wurden die Standorte weiter ausgebaut und die Lagerfläche auf 260.000 m² erweitert werden. "
Rodolphe Schoettel, CFO Quehenberger Logistics

Das Geschäftsfeld Air + Ocean hat nicht nur sein Leistungsangebot ausgeweitet, sondern konnte auch den Umsatz innerhalb eines Jahres um 30 Prozent auf 36 Millionen Euro steigern. In der Kontraktlogistik ist in den vergangenen fünf Jahren eine Verdreifachung des Umsatzes auf 35 Millionen Euro gelungen. In diesem Tempo soll es für Schoettel auch in diesem Jahr weitergehen. Heuer plant der CFO einen Umsatz von 494 Millionen, das sind um knapp zehn Prozent mehr als 2017.

Strategie 2020: Fokus auf Digitalisierung

Mit dem Projekt „Quehenberger Logistics 2020“ wird das Unternehmen seine Digitalisierung massiv vorantreiben. Die Grundlagen dafür – einheitliche Prozesse und eine durchgängige IT-Architektur – sind bereits vorhanden. Jetzt soll in allen Bereichen die Effizienz weiter gesteigert und der wertschöpfende Teil der Arbeit in den Mittelpunkt gerückt werden. „Um die Chancen von Logistik 4.0 optimal nutzen zu können, müssen wir unsere gesamte Unternehmenskultur auf diesen Wandel ausrichten.“, erläuterte CEO Fürstaller die Entscheidung. „Quehenberger Logistics hat als eigentümergeführtes, mittelständisches Unternehmen die notwendige Flexibilität und den Willen, einer der First Mover im Hinblick auf diese Innovationen zu sein. Und schnelle Entscheidungen sowie eine rasche Umsetzung sind in diesem Bereich absolut entscheidend.“ Als Basis für eine durchgängige Digitalisierung der Unternehmensprozesse, hob Fürstaller einmal mehr die Datenqualität hervor. Um die Chancen der Digitalisierung gemeinsam nutzen zu können, sei die Voraussetzung eine vollständige, digitale Vernetzung mit allen GeschäftspartnerInnen.

Erste Pilotprojekte wurden bereits umgesetzt. Zum Beispiel wurde im Geschäftsfeld Direct FTL/LTL an fünf Standorten eine dynamische Disposition mit automatischer Dokumentenverwaltung eingeführt. Die neue Software bildet den gesamten Geschäftsfall vom Kundenstamm über Akquise und Disposition bis hin zu Abrechnung und Teilcontrolling digital ab. Dadurch werden die Durchlaufzeit stark verkürzt und einzelne Vorgänge wie zum Beispiel die LKW-Disposition weitgehend automatisiert.

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Management - Quehenberger Logistics GmbH
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Chief Executive Officer Christian Fürstaller - Quehenberger Logistics GmbH | © Quehenberger Logistics GmbH
Christian Fürstaller CEO - Quehenberger Logistics GmbH
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Chief Financial Officer Rodolphe Schoettel - Quehenberger Logistics GmbH | © Quehenberger Logistics GmbH
Rodolphe Schoettel CFO - Quehenberger Logistics GmbH
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(v.l.n.r.) Rodolphe Schoettel (CFO) und Christian Fürstaller (CEO) | © Quehenberger Logistics GmbH
(v.l.n.r.) Rodolphe Schoettel (CFO) und Christian Fürstaller (CEO)
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Fachkräfte: Training on the Job im Mittelpunkt

Um den Bedarf an bestens ausgebildeten Fachkräften für den Wachstumskurs decken zu können, setzt Quehenberger Logistics immer mehr Ressourcen für die interne Aus- und Weiterbildung ein. In praxisnahen Modulsystemen werden dabei BerufsanfängerInnen bis High Potentials ausgebildet. Das „Young Generation Program“ hat sich sehr gut etabliert, rund 70 Lehrlinge und Azubis absolvieren jährlich erfolgreich die erste Ausbildungsstufe zum Logistiker. Das „Young Professional Program“ wendet sich an junge MitarbeiterInnen und bildet diese unternehmensintern zu Führungskräften aus. Im Geschäftsfeld Direct FTL/LTL wird 2018 eine eigene DisponentInnenausbildung entwickelt, um hier frühzeitig die neuen Anforderungen der digitalen Disposition optimal zu schulen.


Fahrermangel hat hohe Dringlichkeitsstufe

Als große Herausforderung sieht man bei Quehenberger Logistics den aktuellen Mangel an LKW-FahrerInnen und will hier gegensteuern. „Der Beruf ist nicht mehr attraktiv und muss aufgewertet werden“, betonte Christian Fürstaller. Er denkt an Schichtmodelle zur Reduktion der Arbeitszeiten, ein klares Jobprofil anstelle der Rolle als „Mädchen für alles“ sowie eine höhere Bezahlung. Modernes Equipment mit hohem Fahrkomfort und der Einsatz digitaler Tools für eine einfachere Abwicklung würden die Arbeitsbedingungen ebenfalls verbessern. Sein Unternehmen werde jedenfalls rasch neue Wege beschreiten, kündigte Fürstaller an. Denn bis zur Einführung des autonomen Fahrens gelte: „Keine Fahrer, kein Transport.“

Klaus Hrazdira
Unternehmenssprecher