(v.l.n.r.) Thomas Gerbl (GF Stieglbrauerei zu Salzburg GmbH), Wilfried Haslauer (Landeshauptmann Salzburg), Christian Fürstaller (CEO Quehenberger Logistics GmbH) | © Neumayr Leo

Quehenberger und Stiegl lassen erste E-LKW in Salzburg rollen

10 Min. Lesezeit
  • E-LKW in Steyr bei MAN abgeholt
  • E-LKW-Test auf Salzburgs Straßen
  • Jährlich können dadurch rund 35.000 kg CO2 eingespart werden
  • Zwei Salzburger Privatunternehmen sind Vorreiter bei E-Mobilität

 

Land am Strome: Quehenberger und Stiegl lassen erste E-LKW in Salzburg rollen

Erst vor zwei Wochen wurden die E-LKW von Quehenberger und Stiegl im MAN-Werk in Steyr abgeholt. Jetzt sind die emissionsfreien Fahrzeuge bereits auf Salzburgs Straßen im Einsatz. „E-Fahrzeuge eignen sich ideal für den städtischen Verteilerverkehr“, ist Christian Fürstaller, CEO bei Quehenberger Logistics überzeugt, der den 26-Tonner mit einem 264 kW Elektromotor (entspricht 320 PS) ausgestatteten E-LKW in Salzburg u.a. für die Shop-Belieferung der dm-Drogeriemärkte einsetzt.


Bei Stiegl ergänzt der neue E-Truck im Stadtgebiet die bestehende Flotte und die zwei Pferdefuhrwerke, die rund um die Brauerei im Einsatz sind. „Die erste Fahrt unseres ‚Stromers‘ führte – ganz klassisch - zum Rupertikirtag“, erzählt Stiegl-Geschäftsführer Thomas Gerbl. Mit 12 Batterien und einer maximalen Reichweite von 180 Kilometer ist dieses Fahrzeug prädestiniert für den Stadtverkehr. Keine Emissionen und vor allem kein Lärm. „Durch den Wegfall der Lärmbelastung werden alternative Transportkonzepte wie eine verstärkte Nachtbelieferung möglich“, so Fürstaller, der als Marktführer in der Retail Logistik in Österreich europaweit Filialen und Shops in Ballungszentren beliefert. Für den Quehenberger Logistics CEO ist klar, dass sich der städtische Verteilerverkehr einem Wandel unterziehen wird, der auch vom Gesetzgeber unterstützt werden müsse. Die Zukunft der City Logistik gehöre der E-Mobilität, ist Fürstaller überzeugt. Neben dem E-LKW erhält Quehenberger Logistics in naher Zukunft außerdem drei MAN TGE-Kastenwägen. Auch bei Stiegl, Österreichs führender Privatbrauerei, die als erste Brauerei einen E-LKW in Betrieb genommen hat, ist ein verstärkter E-LKW-Einsatz in den Städten – wie in Wien – ein Thema.

Quehenberger Logistics und Stiegl sparen rund 35.000 kg CO2 durch E-LKW-Einsatz

Die Verringerung der Klima- und Umweltbelastungen durch den Verkehr und die Senkung der Abhängigkeit von fossilen Treibstoffen sind zentrale Herausforderungen, die in den nächsten Jahren und Jahrzehnten – nicht nur in Österreich – konsequent verfolgt werden müssen. Die E-Mobilität aus erneuerbarer Energie spielt eine wesentliche Rolle, den Weltklimavertrag von Paris auch Realität werden zu lassen. Österreich will bis 2050 einen weitestgehend klimaneutralen Verkehrssektor erreichen. Die beiden Salzburger Privatunternehmen helfen hier konkret und aktiv mit.

salzburg.mobil 2025: Salzburgs Landesmobilitätskonzept

„Wir bekennen uns in Salzburg zu Ausbau und Förderung von E-Mobilität sowie zur Unterstützung von betrieblichem Mobilitätsmanagement.“
Dr. Wilfried Haslauer, Landeshauptmann Salzburg

Die Verringerung der Klima- und Umweltbelastungen durch den Verkehr und die Senkung der Abhängigkeit von fossilen Treibstoffen seien zentrale Herausforderungen, die konsequent verfolgt werden müssten, so Haslauer weiter, für den die E-Mobilität aus erneuerbarer Energie dabei eine wesentliche Rolle spielt.

Salzburg setzt sein 2016 beschlossenes Landesmobilitätskonzept "salzburg.mobil 2025" um. Dieses enthält ein Maßnahmenprogramm für alle Verkehrsarten. Im Brennpunkt steht die Vermeidung unnötiger Wege durch verbesserte Rahmenbedingungen wie die Abstimmung von Raum -und Verkehrsplanung, den breiten Einsatz neuer Techniken und Kommunikationsformen für Verkehrsinfos sowie durch Bildung eines Mobilitätsbewusstseins in der Bevölkerung. Ziel ist auch die Verlagerung des Verkehrs - weg vom Motorisierten Individualverkehr MIV hin zum Öffentlichen Verkehr ÖV und zum Rad- und Fußverkehr. Das Land Salzburg fördert seit 2018 z.B. Gemeindeverkehrskonzepte finanziell. „Das Engagement und die Weitsicht zum Einsatz von E-Mobilität - wie es Stiegl und Quehenberger vormachen – sind sehr zu begrüßen“, so der Landeshauptmann.

Einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele – auch in Salzburg - leistet das Council für nachhaltige Logistik (CNL), das gemeinsam mit führenden österreichischen Unternehmen das E-LKW-Entwicklungsprojekt von MAN in Steyr maßgeblich geprägt und forciert hat. Auch die zwei Salzburger Privatunternehmen Stiegl und Quehenberger Logistics sind CNL-Mitglieder und engagieren sich für eine nachhaltige, klimaschonende Logistik.

(v.l.n.r.) Thomas Gerbl (GF Stieglbrauerei zu Salzburg GmbH), Wilfried Haslauer (Landeshauptmann Salzburg), Christian Fürstaller (CEO Quehenberger Logistics GmbH) | © Neumayr/Leo
(v.l.n.r.) Thomas Gerbl (GF Stieglbrauerei zu Salzburg GmbH), Wilfried Haslauer (Landeshauptmann Salzburg), Christian Fürstaller (CEO Quehenberger Logistics GmbH)
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Quehenberger MAN eTGM E-Truck zur Shopbelieferung in der Innenstadt | © Quehenberger Logistics GmbH
Quehenberger MAN eTGM E-Truck zur Shopbelieferung in der Innenstadt
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(v.l.n.r.) Thomas Gerbl (GF Stieglbrauerei zu Salzburg GmbH), Wilfried Haslauer (Landeshauptmann Salzburg), Christian Fürstaller (CEO Quehenberger Logistics GmbH) | © Neumayr Leo
(v.l.n.r.) Thomas Gerbl (GF Stieglbrauerei zu Salzburg GmbH), Wilfried Haslauer (Landeshauptmann Salzburg), Christian Fürstaller (CEO Quehenberger Logistics GmbH)
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E-Mobilität gehört die Zukunft

Zur Serienreife wird der E-LKW von MAN 2022 kommen. Bis dahin wird von den CNL-Mitgliedern in einem Mietmodell in drei Städten (Salzburg, Graz und Wien) getestet. Die Erfahrungen von Stiegl und Quehenberger Logistics fließen ebenfalls in die Serienproduktion ein. Die beiden Salzburger Unternehmen sehen sich als Pioniere, die einen enormen Aufwand, Manpower und Know-How in Kauf nehmen, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren und so ihrer Verantwortung gegenüber der Umwelt und den nachfolgenden Generationen aktiv nachkommen. Die E-Truck-Fahrer der Unternehmen wurden eigens geschult, allerdings ist die Elektrotechnik relativ einfach zu bedienen und unterscheidet sich nur geringfügig vom Dieselvorgänger. Der Elektro-Laster hat eine Ladezeit von einer Stunde, schafft eine Reichweite von maximal 180 Kilometer und bringt es auf 80 Stundenkilometer. „Natürlich gibt es auch andere emissionsfreie Technologien, allerdings ist die Batterie-Technologie ‚gelernt‘ und mittlerweile auch bei den Menschen im Alltag angekommen“, heißt es von MAN, für die der erste Schritt die Batterie ist. Im zweiten Schritt wird es wohl Technologien mit Wasserstoff geben.

Für Quehenberger Logistics steht fest: E-Mobility, E-Klar!

Quehenberger Logistics entscheidet sich für den Einsatz eines Elektro-LKW in Form eines Wechselbrückenfahrzeuges. Der MAN eTGM hat die gleiche Nutzlast wie ein konventioneller 26 Tonnen LKW, ist mit einem 264 kW Elektromotor und 12 Batterien ausgestattet und hat eine maximale Reichweite von bis zu 180 km. Der Elektro-LKW wird aktuell primär für Shop-Belieferungen für die österreichischen dm drogeriemarkt-Filialen eingesetzt. Mit dem größten Drogeriekonzern Europas, für den Nachhaltigkeit einen wichtigen Bestandteil der Unternehmensphilosophie darstellt, besteht eine langjährige erfolgreiche Partnerschaft.
 

Klaus Hrazdira
Unternehmenssprecher